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Veröffentlicht: June 9, 2017
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Cannabis Informationen
Tief in Jahrhunderten von Hörensagen und Mythos verborgen, sind die Ursprünge von Haschisch schwer nachzuvollziehen. Der Cannabisanbau ist jedoch in zahlreichen Kulturen ein allgegenwärtiges Thema der uralten Überlieferungen, vor allem im Nahen Osten.
Verschiedene Aufzeichnungen aus der ganzen Welt belegen, dass Haschisch in vielen Regionen eine ausgeprägte politische Bedeutung bewahrt hat. Darüber hinaus ist es in der Geschichte gleichermaßen mit den Herrschaftsperioden einiger der berüchtigsten und verehrtesten Führer verbunden. In gewissen Sphären spielt Haschisch die Rolle des Vorläufers für geographischen und sozialen Umbruch; derzeit bietet das internationale Haschisch-Geschäft den Produzenten die Möglichkeit, große Gewinne aus höchst illegalen Operationen zu erzielen.
In seiner einfachsten Form wird Haschisch aus Cannabispflanzen hergestellt, indem man die harzreichen Köpfe der Trichomen sammelt. Trichomen enthalten die essentiellen Cannabinoide THC und CBD, sowie starke riechende Terpene, wobei alle genannten Substanzen Effekte bewirken, wenn sie decarboxyliert und konsumiert werden. "Haschisch" ist gleichbedeutend mit mehreren verschiedenen Inkarnationen von Cannabisharz und kann geraucht oder in Speisen und Getränken verzehrt werden. Die frühesten aufgezeichneten Berichte über Haschisch sprechen davon, dass es eine harte, ziegelartige Form aufgewiesen habe, die sich aus dem intensiven Einsatz von Druck und Hitze ergibt.
Für die älteste Geschichte von Haschisch finden sich nur wenige aussagekräftige Belege. Allerdings stimmen Historiker darin überein, dass Haschisch erstmalig während des 10. Jahrhunderts im damaligen Arabien nachweisbar ist. Brauchbare Zeugnisse gibt es nachfolgend erst wieder für das 11. Jahrhundert, in dem die muslimischen Gesetzgeber die Verwendung von Haschisch in ihrer Kultur diskutierten.
Ab diesem Zeitpunkt bürgerte sich Haschisch in ganz Arabien ein und verbreitete sich bald auch im gesamten Nahen Osten. In der Tat fand Haschisch sogar Eingang in die klassische "Tausend und eine Nacht“-Sammlung, wo es in der „Erzählung vom Haschisch-Esser“ für seine Heiterkeit und Schlaf bescherenden Eigenschaften gerühmt wird.
Es wird darüber gestritten, ob Haschisch in Arabien „erfunden“, oder aus anderen Kulturen übernommen wurde, wobei man speziell an die persischen Sufis denkt. Es gibt eine Dokumentation des Sufi-Führers Scheich Haidar, der Cannabis konsumiert, seine psychotropen Effekte genießt und seine Anhänger ermutigt, es ihm gleichzutun. Scheich Haidar wird manchmal als der Entdecker der psychoaktiven THC-Effekte gesehen, aber das ist unwahrscheinlich, wenn man die Daten seiner Herrschaft berücksichtigt. Scheich Haidars Anhängern wurde nachgesagt, die Ausbreitung von Haschisch in ganz Arabien vorangetrieben zu haben, wofür es aber keine Beweise gibt.
Scheich Haidar herrschte zwischen 1155 und 1221 und damit lange nachdem Haschisch ein Teil der arabischen Kultur geworden war. Obwohl seine Anhänger vielleicht nicht verantwortlich für die Etablierung von Haschisch im Nahen Osten sind, sollen sie dessen Ausbreitung in andere nahegelegene Länder wie den Irak und Ägypten angeregt haben.
Während des 13. Jahrhunderts erlebte die Ausbreitung von Haschisch im Nahen Osten einen dramatischen Aufschwung, gefolgt von einer Periode der globalen Verteilung. Mongolische Stämme unter der Leitung von Dschingis Khan führten in dieser Periode die Ausbreitung von Cannabis und Haschisch in neue Regionen fort.
Durch diese Eroberungszüge wurde Haschisch immer weiter und bis nach Rußland und Zentralasien verbreitet. Es war auch um diese Zeit, dass die älteste Monographie über Haschisch geschrieben wurde, mit dem Titel "Zahr al-'arish fi tahrim al-hashish". Das Dokument ist seitdem verloren gegangen, aber es beschrieb detailliert die Ausbreitung von Haschisch während des 13. Jahrhunderts. Als die Handelswege immer internationaler wurden, begann Haschisch auch in Europa einzusickern, wobei es von einem sehr „abgetörnten“ Marco Polo in den Jahren 1271-1295 verachtet wurde.
In den nächsten Jahrhunderten überschnitten sich der europäische Kolonialismus und der asiatische Haschisch-Handel, was den Weg zu einem weltweiten Markt eröffnete. Das 17. Jahrhundert erlebte danach einen Aufstieg des Tabaks, wodurch im Gegenzug auch der Haschisch-Konsum gestärkt wurde. Auf dem Höhepunkt der europäischen industriellen Revolution ermöglichte das Aufkommen von verbesserten Siebtechniken für Trichomen eine leichtere Harzkollektion und erhöhte weltweit die Produktion und den Vertrieb von Haschisch.
Im Jahre 1798 führte Napoleon Bonapartes Invasion in Ägypten zu einem bedeutenden Anstieg des Haschisch-Rauchens und der Einnahme durch französische Soldaten. Da Alkohol laut der muslimischen Tradition verboten war, sahen sich die Soldaten veranlasst, eine Vorliebe für Haschisch zu entwickeln. Von Misstrauen der Substanz gegenüber erfüllt, verbot Napoleon im Jahr 1800 Haschisch in Ägypten und untersagte seinen Soldaten den Konsum. Napoleon assoziierte Haschisch mit der ägyptischen "unteren Klasse" und ließ deshalb sämtliche Haschisch-Produktionsanlagen schließen. Vor allem wurde das gesamte aus anderen Ländern eingeführte Haschisch ohne Vorwarnung verbrannt oder unbrauchbar gemacht.
Obwohl von Napoleon anders beabsichtigt, stieg im frühen 19. Jahrhundert der Haschisch-Konsum in Frankreich und den umliegenden zentraleuropäischen Ländern an. Cannabis wurde bereits seit langem von wichtigen Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur genutzt, was im Jahre 1843 zur Bildung des „Le Club des Hachichins“ in Paris führte. Zu dieser Zeit wurde Haschisch überwiegend zu rekreationalen Zwecken eingesetzt, obwohl erste Ärzte und Forscher das therapeutische Potenzial von Cannabis bereits erkannten.
Der „Club des Hachichins“ zählte mehrere eigenwillige Mitglieder der französischen Gesellschaft zu seinen Mitgliedern, darunter Victor Hugo, bekannt als Autor von „Les Misérables“, sowie Dr. Jacques-Joseph Moreau, den ersten Wissenschaftler, der ein Buch über eine bestimmte Droge schrieb. Mit seinem Fokus auf soziale Entfremdung wählte Moreau „Haschisch und Geistige Entfremdung“ als Titel.
Zusammen mit anderen Mitgliedern des Clubs beschäftigte sich Moreau mit halb-geheimen monatlichen "Séances", in denen die Mitglieder gemeinsam Haschisch konsumieren und ihre Erfahrungen besprachen. Diese Treffen waren eher philosophischer als wirklich wissenschaftlicher Natur und spiegelten die Faszination von Cannabis auf die französischen Kreativen wider, die es für transzendental und als Einfluss auf ihre Kunst ansahen.
An diesem Punkt in der Geschichte war Haschisch in vielen Teilen Europas weit verbreitet und noch kein Opfer der Hexenjagd geworden, die bald einsetzen sollte. Erst zum Ende dieser Ära begann man, Cannabis streng zu überwachen und mit Gefahren für die körperliche und geistige Gesundheit in Verbindung zu bringen. Dieser Sinneswandel resultierte im Wesentlichen aus der Übernahme der modernen Medizin durch die Pharmazie in der westlichen Kultur. Der Wechsel von vorwiegend pflanzlichen Arzneimitteln hin zu Schlafpillen und Schmerzmitteln hat die vielversprechenden Therapiemöglichkeiten von Cannabis in der Welt des 20. Jahrhunderts völlig in Vergessenheit geraten lassen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts exportierte Zentralasien zwischen den Jahren 1893 und 1894 rund 70.000 kg Haschisch nach Indien. Der Haschisch-Weltmarkt erreichte sein Allzeithoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wobei der Cannabisanbau und Haschisch-Export durch Großbetriebe in zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt durchgeführt wurde. Es gab auch nur wenige Einschränkungen für den Handel, so dass die Geschäfte zwanglos wuchsen.
Die Entwicklung nahm Mitte des 20. Jahrhunderts eine scharfe Wendung, da 1934 alle chinesischen Haschisch-Exporte eingestellt wurden. Mehrere Länder beginnen, Verbotsgesetze zu erstellen und die Strafen für illegalen Anbau und Verkauf wurden härter. In den nächsten Jahrzehnten blühte der Haschisch-Verbrauch in Ländern wie Indien auf, mit illegalem Handel zwischen Süd- und Zentralasien als fortgesetzter Realität. Was allerdings den Weltmarkt angeht, schrumpften die Haschisch-Verkäufe und konnten auch nie wieder zur alten Stärke zurückkehren, welche die Branche einmal erlebt hatte. Erst in den sechziger Jahren konnte man ein Wiederaufleben der Haschischproduktion feststellen und zwar vor allem in Marokko.
Wenn man die Haschisch-Geschichte der Gegenwart und den aktuellen Markt verstehen will, kommt man nicht umhin, sich mit Marokko zu beschäftigen. Haschisch gelangte erst im 14.-15. Jahrhundert nach Marokko und wurde von Bewohnern des Rif-Gebirges angenommen. Die Menschen dort kultivierten Cannabis über Generationen und rauchten es in Sebsi-Pfeifen und setzten es in traditionellen Riten ein. Die marokkanische Regierung erlaubte vorsichtig den Cannabisanbau bis in Mitte der 60er Jahre hinein, als seine Häufigkeit ihren Höhepunkt erreichte.
In den frühen 1960er-1970er Jahren besuchten Westler aus der europäischen und nordamerikanischen Gegenkultur Marokko als Reiseziel und genossen Haschisch, wo immer es verfügbar war. Dies führte zu einem Trend, der den Cannabisanbau und die Haschisch-Produktion im Rif-Gebiet erhöhte. Im Gegenzug versuchte die marokkanische Regierung erfolglos, das Geschäft zu unterdrücken, indem sie sich vornahm, die Gegend von Cannabiszüchtern zu säubern.
Obwohl Haschisch dort verboten war, dominierte Marokko die Produktion und Exporte in den Jahren zwischen 1980 und 2010, als das Land in der Kategorie der gesamten Haschisch-Produktion von Afghanistan überholt wurde.
Eine der meistzitierten mündlichen Überlieferungen über Haschisch finden wir in der Geschichte “The Old Man of the Mountain”. Diese Erzählung, die im Laufe der Jahre rekonstruiert und ausgeschmückt wurde, verbindet die Etymologie der Worte "Assassin“ (Attentäter) und "Hasch". Nacherzählungen von „The Old Man of the Mountain" stellen Hasan ibn al-Sabbah von Persien in den Mittelpunkt, den Führer der Nizaris-Attentäter. Der Führer berauschte angeblich junge Soldaten, indem er sie mit Cannabis fütterte und sie dann in seinen Palast zurückbrachte. Es heißt, Hasan ibn al-Sabbah habe diesen Jungs dann ewige Glückseligkeit und Schönheit als Belohnung für die Begehung seiner Morde versprochen.
Es gibt zwar keine wirklichen Beweise dafür, dass Hasan ibn al-Sabbah tatsächlich Soldaten unter Drogen gesetzt hat, aber dennoch scheint es hier eine zulässige Verbindung zwischen den Worten "Hasch" und "Assassin" zu geben. Das arabische Wort "hashishiyya", was übersetzt "einer, der Hasch verwendet" bedeutet, wurde zum Synonym für die Nizaris – hauptsächlich wegen der dramatisierten Erzählungen von Marco Polo.
Fast 150 Jahre nach dem vermeintlichen Ende der Nizaris schrieb Marco Polo eine Nacherzählung dieses Mythos aus zweiter Hand, wobei er den Haschisch-Konsum dämonisierte und die Fremdenfeindlichkeit gegen die Araber förderte. Alle historischen Beweise deuten darauf hin, dass sich Marco Polos Wege nicht mit denen der Nizaris gekreuzt haben können und er höchstwahrscheinlich seine Version der Erzählung benutzte, um seine persönlichen Überzeugungen auszudrücken.
Die Natur der Haschisch-Produktion hat sich deutlich verändert, da ausgefeiltere Methoden zur Ernte von Cannabinoiden erfunden wurden. Durch Techniken wie Eiswasserextraktion und Bubble Hash wird die Menge an Pflanzenmaterial und chemischen Zusätzen, die von den Nutzern aufgenommen werden, zugunsten einer potenteren und reinen Konsumerfahrung begrenzt.
Während der Haschisch-Geschichte hat sich nie ein echter Standard für die Qualitätssicherung entwickelt, was zwischen den Produkten zu schwankender Wirksamkeit führt. Darüber hinaus setzte der Mangel an historischer Aufsicht das Haschisch der Gefahr aus, mit anderen Drogen und schädlichen Zusatzstoffen verschnitten zu werden. In den letzten Jahren weist der Boom in der Sparte der Cannabiskonzentrate darauf hin, dass es eine gesteigerte Nachfrage der Verbraucher nach verschiedenen Methoden der Einnahme von Cannabis gibt - neben dem Rauchen der Blüten.
Während viele Länder auf eine Legalisierung des Cannabisanbaus drängen, profitieren die Schwarzmarkthändler weiterhin von der Nachfrage nach Haschisch, wobei die gezahlten Preise deutlich über den Produktionskosten liegen. Einige Produzenten fürchten tatsächlich die Bedeutung der Cannabislegalisierung, da diese mit einer Vielzahl gesetzlicher Regelungen eingherginge, was ihre unversteuerten Gewinne mindern würde.
Da sich die öffentliche Einstellung zu Cannabis normalisiert, wird sich die historische Wirkung der Pflanze auch weiterhin bemerkbar machen - gemeinsam mit einer größeren Wertschätzung des unglaublichen Potenzials von Cannabinoiden.