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Veröffentlicht: March 15, 2019
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Halluzinogene Trüffel
Obwohl die Pilzzucht nicht besonders schwierig ist, erfordert sie, um erfolgreich zu sein, einen sauberen und sterilen Prozess. Eine einzelne, Dein Substrat, Deine Gläser oder Deine Ausrüstung verunreinigende Schimmelspore kann alles sein, was es braucht, um Deine gesamte Pilzkultur zu ruinieren. Lies weiter, um etwas über Pilzkontamination zu erfahren, und darüber, wie Du sie erkennst und wie Du sie verhindern kannst
Wenn Deine Pilzkultur kontaminiert wurde, gibt es normalerweise (aber nicht immer) deutliche Anzeichen dafür. Diese Anzeichen hängen von der speziellen Art des Pilzes oder der Bakterie ab, die Deine Kultur verunreinigt hat.
Viele gewöhnliche Arten von Bakterien, die Pilzkulturen kontaminieren können, können dem Myzel oder der Körnerbrut ein schleimiges Aussehen geben. Dieser Schleim tritt oft in Bereichen auf, in denen das Substrat gegen das Glas drückt, was sich in Form von schleimigen Ringen äußern könnte, die sich gelb oder braun um die Körnerbrut entwickeln. Manchmal kann sich der Bakterienschleim auch als eine Kruste oder gelartige Substanz auf der Kornbrutoberfläche zeigen.
Nicht alle Arten von Pilzkontaminationen sind notwendigerweise sichtbar. Manchmal kann es ein seltsamer Geruch sein, der verrät, dass etwas bei Deiner Pilzkultur nicht stimmt. Ein ungewöhnlicher Geruch kann außerdem bei der Erkennung einer Kontamination hilfreich sein, bei der der verunreinigende Pilz vielleicht genau wie das Pilzmyzel aussieht. Kontrolliere hinsichtlich schimmliger oder muffiger Gerüche, die nicht wie Pilze riechen.
Glücklicherweise haben viele Schimmelarten eine eindeutige Farbe, die sie leicht identifizierbar werden lässt. Achte auf die typischen Farben des Schimmels, die je nach Art des Pilzes grünlich, bläulich, weiß, grau oder schwarz sein können. Bedenke, dass nicht jede Verfärbung in Deiner Pilzzucht zwangsläufig an einer Kontamination liegen muss.
Wenn Deine Pilzkultur mit ungewollten Pilzsporen verunreinigt ist, heißt das, dass zur selben Zeit zwei Pilze wachsen. Da wir es hier mit zwei Pilzen zu tun haben, die miteinander konkurrieren, gibt es normalerweise dort, wo sie aufeinandertreffen, auch sichtbare Grenzen zwischen diesen zwei Myzelien. Dies ist auch als Sektorierung bekannt. Achte also auf Bereiche in Deinem Substrat, die sich vom Rest Deiner Kultur unterscheiden und abgrenzen.
Sporophoren sind dünne, haarartige Strukturen eines Pilzes. Wenn sie erstmalig erscheinen, könnten sie für das bloße Auge nicht sichtbar sein, da sie sehr klein sein können. Manche Sporophoren können aber auch groß sein und dann kannst Du sie erkennen. Ein Vergrößerungsglas kann Dir helfen, diese barthaarähnlichen Haare zu sehen, die eine winzige "Blase" am Ende aufweisen.
Manche Arten von Schimmel können ein sehr dichtes Myzel bilden. Falls Du in Gläsern züchtest, können diese unerwünschten Pilze rasch das Volumen des Glases ausfüllen. Du kannst sie an ihrem weichen, schwammartigen Aussehen erkennen, das sich vom eigentlichen Pilzmyzel unterscheidet.
Viele Pilzarten könnten mit bloßen Auge schwer zu entdecken sein, ein Vergrößerungsglas kann aber helfen. Pilz-Sporophoren erscheinen auf dem Substrat oftmals als eine staub- oder puderartige Schicht. Mit einer Lupe kannst Du diesen "Pilzstaub" eindeutig von anderen harmlosen Verfärbungen des Myzels unterscheiden.
Wenn Dein Substrat verunreinigt ist, könnte der kontaminierte Bereich weich, schwammig und bröckelig werden. Du entdeckst vielleicht aufgrund seiner weißen Farbe solch einen weichen Fleck auf Deinem Substrat, der sich deutlich vom Rest des Substrates abhebt.
Penicillium (Pinselschimmel) ist die häufigste Schimmelart. Die Sporen des Penicillium-Pilzes verbreiten sich über die Luft und können leicht das Substrat kontaminieren. Der Schimmel kann anschließend im Glas entstehen, wo er sich rasch ausbreitet und das gesamte Pilzmyzel übernehmen kann.
Eine Penicillium-Verunreinigung fängt zunächst weiß an, was es anfangs schwer machen kann, sie vom Pilzmyzel zu unterscheiden. Die Kolonien des Pinselschimmels haben üblicherweise eine runde Form. Penicillium kommt oft auf Holz vor, weswegen Pilzzüchter niemals hölzerne Schalen verwenden sollten. Zum Glück geschieht eine Penicillium-Kontamination selten nach der Entstehung des Myzels. Meistens betrifft es unkolonisierte Körnerbrut. Pinselschimmel hat einen muffigen Geruch nach Dreck.
Der Aspergillus-Pilz (Gießkannenschimmel) ist ein weiterer sehr verbreiteter Pilz, der sich durch die Luft fortbewegt und Deine Pilzzucht infizieren kann. Das Myzel des Aspergillus kann hellgrau sein und Deinem Pilzmyzel ähnlich sein. Manche Arten von Gießkannenschimmel können gelb, schwarz, grün, braun oder blau sein und die Variante A. versicolor kann ein vielfältiges Spektrum an Farben annehmen. Manchmal könnten die Kolonien von Aspergillus einen Ring mit einem dichteren Myzel am Rand bilden. Aspergillus kann einen muffigen, öligen Geruch haben.
Genau wie Penicillium und Aspergillus ist Trichoderma ein weit verbreiteter Pilzschädling. Es ist ein besonders aggressiver Pilz, der bereits unzählige Pilzkulturen ruiniert hat. Das Trichoderma-Myzel hat oftmals eine hellgraue Farbe, wodurch es nicht immer leicht identifizierbar ist. Wenn die Kontamination Fuß gefasst hat, nachdem die Sporen eventuell durch Erde, Staub oder der Kleidung eingeführt wurden, wird sie sich wahrscheinlich als dickes, weißes Wachstum auf dem Substrat zeigen. Die Sporen von Trichoderma könnten ein Myzel hervorbringen, das gelblich oder gräulich sein kann, oftmals mit einem ausgeprägten hell weißen, die Kolonie umgebenden Ring.
Eine Verunreinigung mit Trichoderma kann in allen Phasen geschehen. Was es besonders knifflig macht, ist, dass Du eine frühe Kontamination nicht bemerken könntest, da die Sporenbildung erst spät nach der Entstehung des Pilzmyzels stattfinden könnte. Aus diesem Grund sollten Pilzzüchter Geruchstests machen, damit sie diesen Schimmel erkennen, bevor er sich ausbreitet. Leider haben nicht alle Arten von Trichoderma einen ausgeprägten Geruch, auch wenn manche Spezies einen Kokosnussduft aufweisen.
Bacillus ist kein Pilz, sondern eine Bakterienart. Gleichwohl ist es eine häufige Verunreinigung von Pilzkulturen, wobei das hitzeresistente B. subtilis die verbreitetste Variante ist. Eine Kontamination mit dieser Bakterie könnte sich als Schleim oder Kruste auf dem Substrat zeigen. Eine Verunreinigung mit dieser Bakterie liegt fast immer an unsteriler Ausrüstung. Wenn das Myzel über Raumtemperatur gebrütet wird, besteht ein besonders hohes Risiko einer Kontamination. Du kannst eine Bacillus-Kontamination anhand eines verräterischen üblen und fauligen Geruchs erkennen.
Köpfchenschimmel erhielt seinen Namen, weil er dünne Härchen ausbildet (Sporophoren), die einen winzigen Kopf haben. Er ist eine häufige Verunreinigung, die die Brut zwar betreffen kann, er kommt aber eher weniger auf Substraten vor.
Rhizopus ist eine weitere häufige Verunreinigung. Was den Umgang mit Rhizopus schwierig macht, ist, dass er extrem schnell wächst. In der Erscheinung Köpfchenschimmel gleichend, entwickelt Rhizopus haarähnliche Sporophoren mit einem winzigem Kopf. Rhizopus hat einen sauren Geruch. Manchmal kann der Geruch des Pilzes auch Alkohol ähneln.
Das Myzel von Fusarium kann leicht mit einem Pilzmyzel verwechselt werden, da es dieselbe weiße Farbe hat und zudem mit der gleichen Geschwindigkeit wächst. Fusarium verfärbt sich jedoch zu hellen und ausgeprägten Farben, die nach ein paar Wochen pink, violett, orange und gelb sein können. Oftmalig wird Fusarium von unsteriler Ausrüstung eingeführt und taucht oft in PF-Gläsern auf.
Hefen sind eine weitere häufige Verunreinigung, die genau wie Pilze oder Bakterien Pilzkulturen ruinieren kann. Oftmals wird eine Hefe-Kontamination irgendwo in Deinem Glas in Form von kleinen Stellen erscheinen, die weiß oder gelb sein können. Andere Hefearten könnten wie eine Bakterien-Kontamination erscheinen. Substrate werden normalerweise nicht durch Hefe kontaminiert, sie kann aber in der Körnerbrut auftauchen, von wo aus sie sich ausbreiten wird. Hefe kann verschiedene Gerüche haben.
Die Obengenannten sind nur einige der häufigsten Verunreinigungen, die Deine Pilzkultur betreffen können. Es existieren viele andere Arten von Organismen, einschließlich Pilzen, Bakterien und Hefen, die Deine Pilze ganz übernehmen oder bestenfalls Deinen Ertrag stark verringern können. Du willst bestimmt nicht, dass dies geschieht. Hier folgen unsere Tipps, wie Du eine Pilzkontamination verhindern kannst.
Wenn Du Pilze mit wenig Kontaminationsrisiko züchten willst, ist nichts wichtiger als eine sterile Umgebung und steriles Vorgehen. Bei den meisten Arten von Kontaminationen kann eine einzelne Pilzspore oder Bakterie ausreichen, um eine Pilzkultur zu verunreinigen. Nun züchtet der durchschnittliche Hobby-Mykologe seine Pilze nicht in einem 100%ig sterilem Umfeld wie einem Labor. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die Du tun kannst, um das Risiko einer Kontamination zu reduzieren.
Die meisten Verunreinigungen wie Schimmel und Pilzsporen werden über die Luft verteilt. Sie können überall sein, sogar in scheinbar sehr sauberen Umgebungen, und Du kannst sie nicht sehen. Dies macht die Vermeidung dieser luftübertragenen Verunreinigungen ziemlich schwierig. In professionellen Laboren nutzen Wissenschaftler spezielle Schränke mit gefilterter Luft, Laminarströmungshauben genannt. Der Nachteil ist, dass diese spezialisierte Laborausrüstung sehr teuer ist. Dies macht sie für den Hobby-Pilzzüchter unerschwinglich. Wenn Du andererseits auf ein bisschen DIY stehst, könntest Du Dir eine semi-professionelle Laminarströmungshaube selbst bauen.
Als Alternative kannst Du ebenso eine "Still Air Box"/ "Glovebox" oder kurz SAB verwenden. Eine Still Air Box ist vielleicht nicht so fortschrittlich wie eine Laminarströmungshaube, sie kann aber trotzdem für eine hinreichend saubere Umgebung für Deine Pilzzucht sorgen. Eine SAB ist im Grunde eine Box mit zwei Löchern an den Seiten für Deine Hände. Dieses "Mini-Labor" erlaubt Dir, das Innere der Box mit Alkohol zu sterilisieren, wobei Du durch die Löcher in der Box an Deiner Zucht arbeiten kannst.
Luftübertragene Verunreinigungen sind ein Problem, Verunreinigungen werden aber auch oft mit dem Substrat eingeschleppt. Viele Substrate und Körner in großen Mengen enthalten eine Menge ungewollter Organismen, die Du eliminieren oder zumindest reduzieren musst, bevor Du sie für die Zucht verwenden kannst. Deswegen musst Du sie sterilisieren, bevor Du sie mit einer Pilzkultur beimpfst.
Ein guter Weg, Sägemehlblöcke oder Körnerbrut zu sterilisieren, ist mit einem Dampfkochtopf, der groß genug ist, um all Dein Material aufzunehmen. Lege Deine Sägemehlblöcke für die Fruchtbildung in den Kocher und sterilisiere sie für 2,5 Stunden. Körnerbrut muss nicht ganz so lang desinfiziert werden, etwa 1,5 Stunden.
Die Desinfektion ist ein Vorgang, bei dem Du alle Formen von Bakterien beseitigst. Pasteurisation ist eine weitere Methode der Hitzebehandlung, die nicht alle, aber den Großteil der Bakterien eliminiert. Die Pasteurisation reicht aus, wenn Du Stroh als Substrat verwendest, nicht aber bei Sägemehl. Um Dein Stroh zu pasteurisieren, erhitze es für mindestens 1,5 Stunden auf 65–82 °C. Manche Züchter legen das Stroh in ein Wasserbad in große Töpfe oder Trommeln, in denen sie das Wasser mit einem Brenner erhitzen.
Jetzt haben wir gelernt, inwiefern die Umwelt, wie zum Beispiel die Luft und Dein Substrat Quellen einer Kontamination sein können, aber eine andere wichtige Quelle für Kontamination haben wir noch nicht berücksichtigt: Dich selbst!
Deine Kleidung, Haut und Haare können allesamt Verunreinigungen übertragen, was bedeutet, dass Reinlichkeit für die erfolgreiche Pilzzucht extrem wichtig ist.
Bevor Du irgendwelche Arbeiten an Deinen Kulturen verrichtest, dusche und wasche Deine Haare. Dusche nicht nur kurz, sondern säubere Dich gut, inklusive unter den Fingernägeln, ebenso wie hinter den Ohren und an allen anderen Stellen an Deinem Körper. Handdesinfektionsmittel können hilfreich sein, um Bakterien auf Deiner Haut zu beseitigen.
Fachkräfte in Laboren nutzen OP-Kittel, wenn sie sich an die Arbeit machen. Du hast vielleicht keinen sterilen Laborkittel zur Hand, Du solltest aber definitiv frisch gewaschene Kleidung tragen, bevor Du an Deinen Pilzen arbeitest. Ziehe ebenfalls in Betracht, einen Mundschutz zu besorgen.
Es wäre ziemlich sinnlos, wenn die von Dir verwendeten Werkzeuge nicht ordentlich sterilisiert wären, selbst wenn Du in einer sehr sauberen Umgebung arbeitest. Anders gesagt, musst Du all Deine Werkzeuge wie Dein Skalpell, Deine Klingen und Spritzen sterilisieren, bevor Du sie verwendest.
Falls Du ein Skalpell oder Klingen für Umsiedlungen nutzt, ist es unerlässlich, dass sie steril sind. Um sie zu sterilisieren, erhitze sie für 30 Sekunden über einer Flamme, bis sie glutrot sind. Hierfür werden ein Bunsenbrenner oder eine Alkohollampe ideal sein, Du kannst aber ebenso ein Feuerzeug verwenden, wenn nichts anderes zur Hand hast.
Selbstverständlich kannst Du Spritzen oder andere aus Plastik gefertigte Hilfsmittel nicht über einer Flamme erhitzen. Um diese Hilfsmittel zu sterilisieren, kannst Du Alkohol benutzen. Alkohol ist auch wesentlich, um allerlei Oberflächen abzuwischen und um Gläser sowie Beutel zu reinigen. Ein oder zwei Flaschen mit Reinigungsalkohol (Isopropylalkohol) samt Papiertüchern wird viel dazu beitragen, Deine Pilzzucht sauber zu halten.
Du wirst wahrscheinlich kein 100%ig steriles Umfeld bewerkstelligen können, um Deine Pilze zu beimpfen. Schließlich können Verunreinigungen wie Bakterien und Pilze überall und jederzeit auftauchen. Aber mit den Tipps aus diesem Ratgeber solltest Du in der Lage sein, das Risiko einer Pilzkontamination erheblich zu reduzieren!
Fröhliches Züchten!