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Veröffentlicht: April 2, 2020
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Witziges Zeug • Andere Fächer
Bereits in den 1950er und 1960er Jahren wurden psychedelische Medikamente eingesetzt, um Patienten mit Depression und anderen Symptomen zu helfen, die im Zusammenhang mit psychischen oder letalen Krankheiten stehen. Es lag zum größten Teil an dem von den USA geführten "War on Drugs", dass diese Forschung in den 1970er Jahren zum Erliegen kam und erst in den letzten Jahren wieder Fahrt aufnehmen konnte.
Psilocybin und Psilocin (die psychedelischen Bestandteile von Zauberpilzen), LSD, MDMA und Meskalin (unter anderem im Peyote-Kaktus enthalten) können bei verschiedenen Erkrankungen therapeutisch eingesetzt werden. Dies umfasst die Hilfe bei gesundheitlichen Problemen wie Zwangsstörungen, Depression, Alkoholismus, Cluster-Kopfschmerzen und PTBS.
Dank diesen 6 Psychonauten, die unseren Blick auf die Psychedelika verändert haben, denkt die Wissenschaft heute erneut über die Rolle dieser Substanzen in der Medizin nach.
1920 in Springfield, Massachusetts geboren, war Timothy Leary ein renommierter Psychologe, der in seinen Schriften umfassend untersuchte, in welcher Form Psychedelika therapeutisch eingesetzt werden könnten.
In den 1960er Jahren wurde Leary als klinischer Psychologe an die Harvard University berufen. Hier experimentierte er erstmalig mit dem therapeutischen Einsatz von Psychedelika in einem kontrollierten Umfeld und leistete im Rahmen des Harvard-Psilocybin-Projekts mit zwei wegweisenden Experimenten Pionierarbeit. Während seiner Amtszeit war er für die "Concord Prison"- und "Marsh Chapel"-Experimente verantwortlich.
Im Concord Prison-Experiment zeigten Learys Forschungen an Gefängnisinsassen, wie ein System der Psilocybin-unterstützten Gruppentherapie, sowie ein auf die Entlassung folgendes strukturiertes Programm die Rückfallkriminalität nach der Haftentlassung dramatisch verringerten. Im Marsh Chapel-Experiment zeigte Leary, dass Psilocybin bei den Probanden eine positive und tiefgreifende spirituelle Erfahrung fördern kann.
Leary selbst war ein Befürworter des Einsatzes von LSD in der Psychiatrie – sowohl als Psychiater als auch als Patient. Nach seiner Entlassung von Harvard wurde er zu einer bekannten Persönlichkeit der Gegenkultur, die weithin über die Nutzen bewusstseinserweiternder Drogen sprach. In dieser Zeit wurde er häufig festgenommen und von Präsident Richard Nixon als "einer der gefährlichsten Männer in Amerika" angesehen.
Ebenso prägte Leary den Ausdruck "directed dying" (dt.: "gelenktes Sterben"). Nachdem bei ihm im Januar 1995 inoperabler Prostatakrebs diagnostiziert wurde, beschloss er, seine Schmerzen mit unterschiedlichen Substanzen zu bekämpfen und zu behandeln. Unter der Leitung von Chris Graves veröffentlichte Learys Website-Team eine informative frühe Version eines Blogs, in dem die von Leary eingenommenen Substanzen und ihre Dosierungen aufführt wurden. Insbesondere linderte Leary seine Schmerzen mit Dosen von Lachgas, LSD und anderen Psychedelika. Leary verstarb im Mai 1996 in Los Angeles.
Albert Hofmann ist der Wissenschaftler, dem es gelang, die psychedelischen Verbindungen in Zauberpilzen zu isolieren und zu synthetisieren: Psilocybin und Psilocin. Als der Schweizer Chemiker im April 1943 in seinem Labor arbeitete, war er zudem der erste, der LSD synthetisierte, es einnahm und schließlich seine Wirkungen entdeckte.
Während seines Experiments nahm Hofmann versehentlich eine unbekannte Menge Lysergsäurediethylamid auf, und die sich daraufhin einstellende Unruhe veranlasste ihn, seine Arbeit abzubrechen. Er entschied sich allerdings, das Phänomen weiter zu erforschen und dosierte sich bewusst 250 Mikrogramm LSD. Im Anschluss dokumentierte er die seltsamen physikalischen Effekte, die sich aus der Einnahme ergaben. Auf seiner Heimfahrt mit dem Fahrrad spürte er, wie die Wirkung der Droge stark zuschlug, was dazu führte, dass der 19. April unter Psychonauten als "Bicycle Day" bekannt wurde.
Den Rest seines Lebens war Hofmann ein ausgesprochener Verfechter des Psychedelika-Gebrauchs. Insbesondere LSD betrachtete er als "Medizin für die Seele". Noch kurz vor seinem 100. Geburtstag sprach Hofmann von seiner Frustration über die Tatsache, dass Drogenverbote als politisches Instrument gegen die Gegenkultur der 60er Jahre eingesetzt wurden.
Der amerikanische Schriftsteller und Künstler William Seward Burroughs II war nicht nur eine der Hauptfiguren der Beat Generation, sondern den größten Teil seines Lebens auch ein entschiedener Fürsprecher des Drogengebrauchs.
Burroughs selbst war Drogenkonsument und hatte mit Heroinsucht und Rückfällen zu kämpfen, wobei er in den frühen 70er Jahren wieder clean war, in der Folge aber noch mehrmals rückfällig wurde. Zum Zeitpunkt seines Todes verwendete Burroughs Methadon und war aufgrund seiner Erfahrungen aus erster Hand fasziniert von der Art und Weise, wie verschiedene Substanzen mit Geist und Körper wechselwirken.
Als antiautoritär eingestellter Mensch beobachtete Burroughs die Versuche der Regierung, die freie Nutzung von Drogen einzuschränken, mit Missfallen. In den frühen 1950er Jahren unternahm er eine siebenmonatige Expedition in den Amazonas-Regenwald, um nach Yagé zu suchen. Burroughs hoffte, die Droge, die man heute als Ayahuasca kennt, könne ihm helfen, seine Heroinsucht zu überwinden. Diese Erfahrung wird in den Notizbüchern und in den Briefen an Allen Ginsberg, die als The Yage Letters veröffentlicht wurden, detailliert beschrieben.
In den 1960er Jahren versuchten sowohl die wissenschaftliche als auch die psychiatrische Gemeinschaft, einen Weg zu finden, um die Legalität von LSD zu bewahren, und Burroughs war dabei ein unschätzbarer Verbündeter. Neben seiner eigentlichen Wirksamkeit als Schriftsteller arbeitete er mit anderen Psychonauten wie Timothy Leary zusammen und schrieb detaillierte und eindrucksvolle Unterscheidungen zwischen Betäubungsmitteln und Psychedelika. Seine Dokumentationen und Erfahrungen mit Drogenkonsum aus erster Hand haben unser Wissen über die Auswirkungen vieler Drogen erheblich erweitert.
Als Ethnobotaniker, Mystiker, Psychonaut, Autor, Dozent und starker Befürworter des verantwortungsvollen Gebrauchs natürlicher Psychedelika galt Terence McKenna weithin als Timothy Leary der 90er Jahre.
McKenna glaubte an die Erforschung von Geisteszuständen durch die Einnahme natürlicher Psychedelika wie Pilzen, Ayahuasca und DMT. Dies alles kam in seinem Buch _Die Speisen der Götter_ zusammen, das ein kohärentes und gut recherchiertes Plädoyer für die Tatsache darstellt, dass Pflanzen und Pilze schon immer Teil der menschlichen Ernährung waren.
Seine Schriften gelten als bewegende, lehrreiche und beredte Diskussionen über die Rolle von Psychedelika und sind Pflichtlektüre für alle, die erforschen möchten, welche Rolle diese Substanzen in ihrem Leben spielen können.
Der tschechische Psychiater Stanislav Grof ist einer der Begründer der transpersonalen Psychologie. Als Forscher konzentriert er sich auf veränderte Bewusstseinszustände, in denen er eine Möglichkeit sieht, Heilung und Wachstum der menschlichen Psyche zu verstehen.
Grof machte sich durch frühe Studien über LSD einen Namen, die als Vorarbeiten auf dem Gebiet der psychedelischen Therapie gelten. Für die Psychologie entwickelte er einen theoretischen Rahmen, der LSD-Trips als Hilfsmittel nutzt, um eine Kartographie der menschlichen Psyche zu entwickeln.
Nachdem der Gebrauch von LSD in den späten 60er Jahren unterdrückt worden war, entwickelte Grof eine Theorie, die er als "Holotropic Breathwork" bezeichnete und nach der viele Geisteszustände durch Atemtechniken erforscht werden können.
Der gebürtige Kalifornier Alexander Theodore Shulgin und seine Frau Ann waren unerschrockene Pioniere des therapeutischen Psychedelika-Einsatzes. Shulgin, Pharmakologe, Biochemiker und Autor, war aktives Mitglied von MENSA.
In den späten 1970er Jahren führte Shulgin MDMA in die Psychologie ein, um Psychologen bei therapeutischen Durchbrüchen zu unterstützen. Er interessierte sich für die Auswirkungen psychoaktiver Substanzen auf den Menschen, und zwar insbesondere, wenn es darum ging, Geist und Emotionen zu öffnen.
Dies gipfelte in den Büchern PIHKAL_ und _TIHKAL (wobei die Abkürzungen für "Phenethylamines I Have Known And Loved" bzw. "Tryptamines I Have Known And Loved" stehen), in denen Shulgin und seine Frau ihre Erfahrungen mit psychoaktiven Drogen beschreiben. Daher gilt Shulgin als Wegbereiter der Analyse von Wirkungen, die diese Substanzen beim Menschen auslösen.
Zu den berühmtesten Verbindungen, die Shulgin entdeckt hat, gehören die 2C- und DOx-Familien. Aufgrund seiner umfangreichen Schriften und Forschungen wird Shulgin oft als "Pate der Psychedelika" bezeichnet.