Low Stress Training (LST)

Low Stress Training ist eine allgemeine Technik, die in einer Reihe von Möglichkeiten (wie den ScrOG und SOG Anbaumethoden) genutzt werden kann. Im Wesentlichen ist es eine Methode das Cannabis für größere Erträge zu trainieren, ohne daß es hohem Stress ausgesetzt wird, wie es beim Beschneiden oder Abkappen der Fall ist. Stattdessen arbeitest Du daran den Lichteinfall zu maximieren.

Wenn Du Dir eine normal gewachsene Cannabis Pflanze vorstellst, während sie nach oben wächst, werden die unteren Lagen der Blätter immer weniger Licht ausgesetzt - weil das oben wachsende neue Laub es blockiert. Wenn Du geringes Stresstraining nutzt, regst Du den Hauptstamm der Pflanze an seitwärts zu wachsen, indem Du ihn herunterbindest und führst, so daß ein größerer Anteil der Blätter dem Licht ausgesetzt wird. Dies verhilft zu einer besseren Knospenbildung, was zu höheren Erträgen führt.

Beginn des Trainings

Obwohl es ein Verfahren ist, das dafür vorgesehen ist für Deine Pflanzen weniger stressig zu sein als das Abkappen, werden häufig beide in Verbindung miteinander verwendet. Tatsächlich ist das Cannabis zu kappen der ideale Weg, um zu starten. Durch das Abschneiden der Triebspitze knapp unter ihrem Endknoten (dem neuesten, höchsten Knoten der Pflanze), wird das Cannabis dazu angeregt, anstelle des einzelnen zwei neue Triebe hervorzubringen, womit sich das Wachstumspotenzial verdoppelt. Diese beiden neuen Triebe können dann trainiert werden, um den Lichteinfall zu erhöhen. Hier sollte erwähnt werden, daß Du es nicht übertreiben solltest und überall, hier und da Knoten abschneidest, denn je häufiger Du es tust, desto mehr Stress bereitest Du Deiner Pflanze - was die Wahrscheinlichkeit von Problemen wie verzögertem Wachstum erhöht. Sie müssen mindestens 5 Knoten haben, bevor Du anfangen kannst und versuch es nicht öfter als 2 oder 3 mal pro Pflanze zu machen. Natürlich, wenn Du den Stress auf einem absoluten Minimum halten willst, dann brauchst Du Dein Cannabis überhaupt nicht zu kappen, sondern beginnst einfach mit dem Training der ursprünglichen Triebe.

Das Low Stress Training selbst wird durch vorsichtiges Biegen der Zweige nach unten und außen gemacht. Dann werden sie mit etwas so einfachem wie einer Schnur oder einem Gummiband heruntergebunden - oft an dem Blumentopf selbst festgebunden. Die konstante Spannung und der Druck durch das Gummiband halten die Zweige unter idealen Bedingungen damit sie nach außen wachsen - was die Größe des beleuchteten Oberflächenbereichs erhöht. Stelle sicher, daß die Schnur oder das Gummiband gepolstert ist, wo die Schleife um einen Ast liegt, so daß sie nicht einschneidet.

Es ist kein Rennen

Die wichtige Sache, die man im Sinn behalten muss wenn man mit dem Low Stress Training anfängt, ist nichts zu überstürzen. Training braucht Zeit und Deine Pflanze zu früh zu zwingen, sich nach außen und unten zu biegen oder bevor sie groß genug ist, kann zu Schäden führen. Wenn die unteren Äste größer werden, erhöhst Du langsam die Spannung der Schnur, um ihre Position besser zu unterstützen, wobei Du weitere Schnüre unter leichter Spannung entlang den neuesten Bereichen der Zweige hinzufügst. Du solltest schließlich Pflanzen haben, deren untere Äste ziemlich weit nach außen reichen und deren obere Zweige einigermaßen weit unten gehalten wurden - was den Knospen viel Raum für ihr Wachstum gibt und den Lichteinfall maximiert. Wenn Du siehst, daß die Knospen anfangen zu wachsen, laß sie nach oben wachsen, während die Zweige weiterhin zurückgehalten werden; dies wird sicherstellen, daß die Knospen nicht zu eng beieinander stehen, ein Maximum an Licht haben und leicht zugänglich sind.

So gut wie alle Arten und Typen von Cannabis können durch Low Stress Training verbessert werden. Denk aber daran, daß Sativas groß werden und eine Menge "Ellbogenfreiheit" benötigen, wenn Du sie dazu ermutigst, nach außen zu wachsen.

Die Besonderheiten der verschiedenen Low Stress Trainingstechniken kannst Du unseren Anleitungen für die Sea of Green (SOG) und Screen of Green (ScrOG) Anbaumethoden entnehmen.